Was ist Stress?

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„Ich bin gerade im Stress”, sagen wir heute schnell dahin und meinen damit meist, ich bin gerade beschäftigt und habe keine Zeit. Aber eigentlich bedeutet Stress etwas völlig anderes. Unter Stress versteht man allgemein alle Belastungen oder Anforderungen, die bei Menschen zu einer Stressreaktion führen können.

Stress ist in allen Lebensbereichen möglich, ob im Beruf oder in der Freizeit. Er ist auch nicht auf Altersgruppen begrenzt. Schon Kinder leiden unter Stress. Stress ist nicht gesundheitsschädlich – sofern er sich auf eher kurze Phasen beschränkt und immer wieder mit Phasen der Entspannung abwechselt.

Stress empfinden wir in der Regel dann, wenn wir nicht richtig einschätzen können, ob wir den Anforderungen gewachsen sind und wenn der Auslöser eine persönliche Bedeutung hat. Dabei schaden uns Anforderungen aber grundsätzlich nicht – sie gehören zum Alltag, sind die Würze des Lebens. An ihnen wachsen wir, dank ihnen lernen wir, mit ihnen entwickeln wir uns weiter. Ohne sie wäre unser Leben ganz schön langweilig und fad.

Stress hat auch eine wichtige Funktion: Er ist unser Notfallprogramm. Unseren Vorfahren hat dieses biologische Programm oft das Leben gerettet. Als Reaktion auf eine drohende Gefahr sollte es den Körper darauf vorbereiten, gleich zu fliehen oder zu kämpfen.

Um in einer bedrohlichen Situation optimal reagieren zu können, aktiviert unser Körper alles, was hilft, um schnell zu rennen oder zu kämpfen, um einen Überblick über die Gefahr, zum Beispiel der hungrige Tiger, zu bekommen:

  • Der Körper schüttet Adrenalin aus,
  • die Pupillen vergrößern sich,
  • die Herzfrequenz steigt,
  • die Atmung wird schneller,
  • Muskeln fangen an zu zittern.

Diese Aktivierung des Sympathikus führt zur höchsten körperlichen Leistungsfähigkeit. Alles, was eher stören würde, wie Verdauung oder sexuelle Energie, wird dagegen gehemmt.

Ist der Tiger erlegt, folgt die Phase der Entspannung und Ruhe, kommt der Parasympathikus, der Gegenspieler des Sympathikus, zum Zuge:

  • Weniger Adrenalin wird ausgeschüttet,
  • die Pupillen werden kleiner,
  • die Herzfrequenz sinkt,
  • die Atmung wird langsamer
  • Muskeln entspannen sich
  • und nun ist auch wieder Zeit für die Verdauung und die Lust auf Sexualität.

Diese körperlichen Reaktionen sind normal und gefährden nicht per se die Gesundheit. Allerdings gibt es einen entscheidenden Unterschied zwischen uns und den Menschen der Frühzeit. Sie konnten sich nach dem Kampf oder der Flucht entspannen, während uns häufig sofort der nächste Konflikt, der nächste Termin oder das nächste Telefonat jagt. Dabei ist Entspannung wichtig. Sie soll den Körper wieder ins Gleichgewicht bringen.

Schaffen wir einen Ausgleich zwischen den beiden Polen Anforderung und Entspannung sind wir in einem lebendigen Gleichgewicht.

Übrigens

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